Die Russische Evangelische Allianz hat sich der europäischen Familie angeschlossen
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Eine Nachricht von der Jahreskonferenz der EEA in Portugal
M o s k a u – Die Russische Evangelische Allianz hat einen bedeutenden Meilenstein erreicht. Bei ihrer Jahreskonferenz in Colares/Portugal am 12. Oktober wurde die REA als Vollmitglied der Europäischen Evangelischen Allianz aufgenommen. Nach REA-Generalsekretär Sergei Wdowin wurde dieses Ziel erst nach einer 142-jährigen Wartezeit erreicht. Der Brite Granville Waldegrave (1833-1913), besser bekannt als Baron (oder Lord) Radstock, der einen Teil der Jahre 1874-78 als Missionar in St. Petersburg verbracht hatte, war Mitglied der 1846 gegründeten Weltallianz. Im Jahre 1896 wohnte der Evangeliumschrist Iwan Prochanow (1869-1935) der Londoner Konferenz zum 50. Jubiläum bei. Dank den Bemühungen von Prochanow, erlangte 1906 eine „Russische Evangelische Union“ die staatliche Registrierung. Doch aufgrund interner Zwistigkeiten wurde dieser Organisation nur eine kurze Lebensdauer beschert. Der nächste Anlauf wurde gestartet nach der Neugründung der Russischen Allianz im April 2003 durch 145 Delegierte aus den größten protestantischen Denominationen und Organisationen Rußlands. Vier Jahre später stellte die REA einen Antrag auf Aufnahme in die EEA. Nun nach neun weiteren Jahren haben sich alle Seiten auf die Mitgliedschaft geeinigt.
Im laufenden Jahr feiern die Christen Rußlands den 140. Jahrestag der Verlegung der Russischen Synodalbibel. Die REA ortet ihre Wurzeln ebenfalls in den evangelischen Bewegungen des 19. Jahrhunderts.
Einer der in Colares anwesenden Russen war Witali Wlasenko, Abteilungsleiter für Außenbeziehungen bei der Russischen Union der Evangeliumschristen-Baptisten. Wlasenko betonte: “Ich halte diesen Schritt für eine bedeutende und positive Entwicklung im Leben der Russischen Allianz. Anfang des 18. Jahrhunderts hatte Zar Peter der Große den Ländern Westeuropas die Hand der Freundschaft gereicht. Wir verstehen uns sehr wohl als Teil dieses Vermächtnisses. Wir treten für Frieden und Zusammenarbeit ein; wir von der Russischen Allianz bejahen das enge Zusammenwirken evangelischer Gemeinschaften in ganz Europa.”
Die REA ist bisher am meisten aktiv gewesen in den Regionen Moskau, Woronesch, Kaukasus, Nischni Nowgorod, Ischewsk, Perm, Nowosibirsk und Kemerowo.
Ebenfalls zugegen in Portugal war REA-Präsident Alexander Feditschkin, ein Baptist. Alle russischen Gäste in Portugal sind aus Moskau.
Eine weitere Neuigkeit betrifft den russischsprachigen Theologen Prof. Johannes Reimer, einen Aussiedler aus dem deutschen Bund Feier-evangelischer Gemeinden, der ebenfalls nach Portugal gereist war. Er ist zum „Direktor für Frieden und Versöhnung“ der in New York City-beheimateten Weltallianz ernannt worden. EEA-Generalsekretär ist der Schweizer Thomas Bucher.
Dr.phil. William Yoder
Smolensk, den 22. Oktober 2016
Dies ist eine offizielle Veröffentlichung der Russischen Evangelischen Allianz. Sie darf gebührenfrei abgedruckt werden, wenn die Quelle angegeben wird. Meldung 16-12,
360 Wörter.