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Lausanner Bewegung in Russland aktiv

Dem Schweigen eine Abfuhr erteilen

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Unter dem Vorzeichen von Lausanne finden russische Baptisten und Pfingstler erneut

zueinander

 

M o s k a u -- In Rußland hat die Lausanner Bewegung neuen Aufwind bekommen. Zum ersten Mal seit Jahren fand am 29. Juli in der Moskauer Bürozentrale der Russischen Union der Evangeliums­christen-Baptisten (RUECB) eine Lausanner Sitzung der Baptisten gemeinsam mit Vertretern der Pfingstgemeinden und den Charismatikern statt. Da internationale Konferenzen der Lausanner Bewegung nur in größeren Zeitabständen stattfinden, neigen Kirchen dazu, erst in den Phasen vor Beginn einer erneuten Konferenz entsprechende Aktivitäten zu entwickeln.

 

Lausanne ist dafür bekannt, eine theologische Basis for das gemeinsame Evangelisieren der verschiedensten Konfessionen zu liefern. Nach der Sitzung am 29. Juli betonte Pawel Bak, Erster Vizepräsident der pfingstlerischen „Russischen Kirche der Christen Evangelischen Glaubens“, daß gerade im Zusammenstehen die Protestanten Mut fassen können, dem generellen Widerstand der russischen Öffentlichkeit Paroli zu bieten. „Uns ist das Urteil der Gesellschaft ein Problem. Und ihr Urteil lautet: „Eure öffentliche Verkündigung – das zerstört die nationale Identität Rußlands. Deshalb wäre es besser, ihr schweigt einfach. Diesem Gerede geben wir oftmals nach und reden nur noch so, daß kein anderer uns hört.“

 

Der Präsident dieser Kirche, Pawel Okara, bejahte im Nachgespräch, daß das erneute Zusammenfinden der baptistischen und pfingstlerischen Kirchen unter Lausanner Vorzeichen das fortsetzt, was bereits in der Sowjetära – als beide Konfessionen demselben All-Unionsrat angehörten - gang und gebe war. Doch dieses erneute Zusammenfinden erfolgt erstmals unter völlig freiwilligen Vorzeichen. In der UdSSR war eine juristische Registrierung lange nur über einen Anschluß an den offiziellen, baptistischen All-Unionsrat zu erzielen.

 

Vertreten war der charismatische Bund, die „Vereinigten Russische Union der Christen Evangelisch-Pfingstlerischen Glaubens“, durch seinen Bischof Sergei Rjachowski. Zugegen bei der Moskauer Sitzung waren auch zwei Vertreter der pfingstlerischen „Union der Freikirchen der Christen evangelischen Glaubens der Ukraine“: Bischof Wasily Raitschinets (Uzhgorod/Westukraine) und Rektor Anatoly Gluchowski vom Kiewer Seminar dieser Kirche. Vorsitzender der Lausanner Bewegung in Rußland ist Juri Sipko, Präsident der RUECB.

 

Das Fehlen weiterer Konfessionen führte Witaly Wlasenko, Abteilungsleiter für kirchliche Außenbeziehungen bei der RUECB, darauf zurück, daß in Rußland bisher nur diese drei Kirchen bei der Lausanner Bewegung mitgewirkt hätten. „Wir sind jedoch offen für die Mitarbeit aller Kirchen, die gerne mitmachen würden.“ Bei der nächsten Moskauer Sitzung des „Konsultativen Rats der Leiter der protestantischen Kirchen Rußlands“ Anfang September sollen alle anderen Kirchen zur Mitarbeit eingeladen werden.

 

Die Lausanner Bewegung, die 1974 unter Anleitung Billy Grahams in Lausanne/Schweiz ins Leben gerufen worden ist, ist eng mit der Evangelischen Allianz verbunden. Lausanne führte Nachfolgekonferenzen in Manila 1989 und Pattaya/Thailand 2004 durch. Die nächste Hauptkonferenz soll 2010 in Kapstadt/Südafrika stattfinden.

 

Dr. William Yoder

Abteilung für kirchliche Außenbeziehungen der RUECB

Moskau, den 1. August 2008

 

Eine Veröffentlichung der Abteilung für kirchliche Außenbeziehungen bei der Russischen Union der Evangeliumschristen-Baptisten. Sie will informieren und erhebt nicht den Anspruch, eine einheitliche, offizielle Position der RUECB-Leitung zu vertreten. Zur Veröffentlichung freigege­ben. Meldung Nr. 08-33, 405 Wörter.