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Debatten in Brjansk

Bekannter Radsportler abermals verletzt

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Zwischenfälle bei einer Evangelisation in Klintsy

 

M o s k a u / K l i n t s y -- Im vergangenen Februar erlitt der baptistische Radsportler und Gemeindediakon Wladimir Skovpen (Klintsy bei Brjansk) einen zweifachen Schlüsselbeinbruch als ihm bei einer Fahrzeugwartung der Motor auf die Brust fiel. Nun wurde ihm durch Polizisten das Schlüs­sel­bein ein zweites Mal gebrochen.

 

Im Rahmen einer viertägigen Gemeindeevangelisation waren an einem orthodoxen Feiertag, Samstag, dem 12. Juli, waren baptistische Jugendliche zum Zentralplatz der Kleinstadt Klintsy (Südwestrußland) geradelt. Dabei trugen sie rote T-Shirts mit dem Titel der Veranstaltungs­reihe: „Zeit zu glauben“. Dort angekommen, verteilten sie Flugblätter, sangen und luden zu den Veranstaltungen im Gemeindehaus ein. Zu einem Fototermin stellten sich die 35 Radler vor einem Denkmal auf.

 

Auf dem Marktplatz hatten sich gleichzeitig Demonstranten in weißen Hemden von der Studentenvereinigung „Orthodoxer Block“ eingefunden. Sie demonstrierten – was nicht allen klar war - gegen die Zeugen Jehovas und trugen ein Plakat mit der Aufschrift: „Die Sekte – Der Feind der öffentlichen Gesundheit!“

 

Bald waren Polizisten zur Stelle und brachten den baptistischen Gemeindepastor Ewgeny Woronin zum Verhör auf die Polizeistation. Nach langwierigen Unterhaltungen hielt das anfertigte Protokoll fest, daß sich der Pastor des Abhaltens einer nichtgenehmigten „Prozession“ schuldig gemacht hätte.

 

Wladimir Skovpen, der sich in ambulan­ter Behandlung befand, erreichte in einem Bus den Marktplatz. Als der Gemeindediakon den Gesetzes­hütern seinen physischen Zustand zu erklären versuchte, packten sie ihn ohne jegliche juristische Belehrung unsanft an beiden Armen und trugen ihn fort. Das löste erhebliche Schmerzen aus. Beim anschließenden, zweistündigen Aufenthalt auf der Polizeistation wurde dem Verletzten jegliche medizinische Betreuung verweigert. Nach seiner Entlassung wurde er sofort auf die Röntgenabteilung des Ortskranken­hauses gebracht, wo Ärzte einen erneuten Bruch des Schlüsselbeins feststellten.

 

Drei weitere Protestanten – einschließlich des US-Staatsbürgers Michael Walker – wurden ebenfalls auf die Polizeistation gebracht. Bei der allgemeinen Verwirrung geriet auch eine Reporterin der Stadtzeitung, die zur genehmigten orthodoxen Aktion eingeladen worden war, in Polizeigewahrsam.

 

Zum Vorfall meinte Pastor Juri Sipko (Moskau), Präsident der Russischen Union der Evangeliumschristen-Baptisten (RUECB): „Das, was in Klintsy vorgefallen ist, verschlägt mir einfach die Sprache. Es entzieht sich der Kommentierung, wenn Staatsorgane mit Gewalt einen Menschen in den Invalidenzustand versetzen und ihn dann ohne medizinische Betreuung liegen lassen.“

 

Die Ereignisse haben ein Nachspiel. In einer Stellungnahme der Gemeinde äußert sie ihr Unverständnis bezüglich der harten Maßnahmen: „Hoffentlich irren wir uns in unserem Empfinden, daß die Staatsmacht uns ignoriert. Wir rechnen aber mit einem Einsehen und warten auf den Dialog.“ Eine Unterredung mit dem Gebietsgouverneur ist angesagt.

 

Wladimir Skovpen, zehnfacher Vater und sowjetischer Nationalsieger im Radsport 1980, hatte sich bei Jugendver­anstaltungen wären der Woche bemüht, Radlern korrektes Verkehrsverhalten beizubringen. Er als Einziger hatte bei der evangelistischen Radexpedition im Sommer 2007 die gesamte Strecke von Deutschland bis Wladiwostok auf dem Sattel zurückgelegt.

 

Dr. William Yoder

Abteilung für kirchliche Außenbeziehungen der RUECB

Moskau, den 23. Juli 2008

 

Eine Veröffentlichung der Abteilung für kirchliche Außenbeziehungen bei der Russischen Union der Evangeliumschristen-Baptisten. Zur Veröffentlichung freigege­ben. Meldung Nr. 08-32, 434 Wörter.