· 

Borodin neuer Abteilungsleiter bei den russischen Baptisten

Simon Borodin vorläufiger Abteilungsleiter für Mission bei der RUECB

--------------------------------------------------------------------------------------

Das Moskauer Bundeshaus wird noch bunter

 

M o s k a u -- Seit dem 1. November 2007 ist Simon Aleksejewitsch Borodin neuer, vorläufiger Leiter der Missionsabteilung bei der Russischen Union der Evangeliumschristen-Baptisten (RUECB) in Moskau. Vorausgesetzt der Zustimmung des Bundesrats, übernimmt Borodin dieses wichtige Amt offiziell von Leonid Kartawenko, der Abteilungs­leiter für finanzielle Dienste geworden ist. 

 

Borodin ist Pastor in der 3.000 Mitglieder zählenden, vor allem im Süden Rußlands beheimateten „Missionarischen Union der evangelischen Christen“. Seine offizielle Ernennung würde ihn zum vierten Abteilungsleiter machen, der nicht aus den Reihen der RUECB in die Bundeszentrale gekommen ist. In der zweiten Jahreshälfte 2006 hatte Präsident Juri Sipko (Moskau) drei seiner „Vorgänger“ in Absprache mit dem Bundesrat in die Bundeszentrale geholt.  Pastor Alexei Smirnov (Dedowsk bei Moskau) von der „Assoziation der Brüdergemeinden“ (ABC) wurde zum Leiter der Pastorenab­teilung ernannt. Es folgte Walentin Wasilizhenko, einst Mitglied des „Internationalen Rats der Kirchen der Evangeliumschristen-Baptisten“, der besser unter dem Namen „Initiativniki“ oder „Nichtregistrierte“ bekannt ist. Vor seinem Wechsel in die Bundeszentrale hatte Wasilizhenko zuletzt die in Moskau beheimatete Mission „Assoziation geistlicher Erneuerung“ geleitet. Für die RUECB übernahm er nun die Leitung des neugeschaffenen „Öffentlichen Rats“. Witaly Wlasenko, Präsident der „Union der Christlichen, Evangelischen Kirchen Rußlands“, wurde Abteilungsleiter für kirchliche Außenbezieh­ungen. Allerdings gelten Wasilizhenko und Wlasenko heute als Pastoren der RUECB. Alle genannten Denominationen gehören zu den 10 Kirchen mit baptistischen Wurzeln, die den losen, von Wasilizhenko geleiteten Dachverband – den Öffentlichen Rat - bilden.

 

Borodin sagt: „Ich denke, der Öffentliche Rat hat schon viel getan, um die nähere und fernere Brüderschaft der Evangeliumschristen-Baptisten zusammenzuführen. Juri Sipko hat viel Weitsicht bewiesen mit seiner Entscheidung, Brüder aus anderen Denominationen in den Bundesdienst zu holen. Die guten Ergebnisse der letzten zwei Jahre weisen auf die Richtigkeit dieser Haltung hin. Die ABC kooperiert völlig mit der RUECB. Auch meine Denomination stimmt diesem Prozeß zu und meint, daß er dem gegenseitigen Vorteil der großen sowie der kleinen Brüderschaften dient.”

 

Simon Borodin hat auch das Gefühl, Pastor Kartavenko habe ihm ein wohlbestelltes Haus mit sieben eingearbeiteten Mitarbeitern überlassen. „Die missionarischen Expeditionen (mit Fahrzeugen oder Fahrrädern) haben die Erde gut gepflügt. Nun gilt es, zu sähen und zu ernten. Ich sehe nur gute Bedingungen für die weitere Arbeit.“ Selbstverständlich möchte der kommende Direktor die missionarische Gesinnung und Weiterbildung der leitenden Kräfte in ganz Rußland fortentwickeln. Doch das Maß, an dem sich das missionarische Netz – siehe Zeltmission z.B. - ausbauen läßt, hängt auch von den äußeren, staatlichen Rahmen­bedingungen ab. „Wir sind auf jeden Fall überzeugt, daß das Evangelisieren von Herz zu Herz niemals eingeschränkt werden kann.“

 

Nicht nur Simon Borodin träumt davon, daß die RUECB von einer nehmenden zu einer gebenden Kirche wird. „Wir dürfen nicht weiterhin eine Kirche bleiben, die Missionare und Gelder von auswärts herholt. Wir sollten in unseren eigenen Gemeinden Missionare heranbil­den und finanziell versorgen. Doch dafür ist es notwenig, daß Gott die Denkweisen ändert.“ Zum Traum gehört die Entsendung von Missionaren ins Ausland, sei es nach Fernost oder Nahost, sei es zur russischen Diaspora oder zu den einheimischen Völkern. „Nicht alle Länder gewähren amerikanischen Missionaren die Einreise. Es gibt eine Reihe von Ländern, die freundlicher Beziehungen mit uns haben als etwa mit Nordamerika oder Westeuropa.“

 

Zwei Jahre lang hat Pastor Borodin Erfahrungen in der Moskauer Bundeszentrale als Assistent von Leonid Kartawenko gesammelt. Nach vielen kirchlichen Dienstjahren im Raum Krasnodar und anderswo war er 2006 Pastor der Moskauer Gemeinde „Frohe Nachricht“ geworden. Er war auch zeitweilig Russischer Direktor der „Global Leadership Summit“ der Willow Creek-Bewegung. Zu seiner beruflichen Biographie zählen Jahre als Porträtfotograf und als Armeekoch. Geboren wurde er 1956 in Kropotkin, Gebiet Krasnodar. Er und seine Frau Tatiana Iwanowna haben sieben Kinder im Alter zwischen 28 und 19 Jahren. Z.Zt. erwartet das Paar sein sechstes Enkelkind.

 

Dr. William Yoder

Abteilung für kirchliche Außenbeziehungen der RUECB

Moskau, den 23. Januar 2008

 

Mit diesem Aufsatz möchte die Abteilung Informationen vermitteln. Eine offizielle Stellungnahme der RUECB-Führung stellt er nicht dar. Zur Veröffentlichung freigegeben. Meldung Nr. 08-02, 606 Wörter. Foto in hoher Auflösung vorhanden.