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Neue Anerkennung für Pfingstler bei der Ökumene

Ein Tisch mit Platz für die Evangelikalen

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In Kenia erhielten die „nichttraditionellen Kirchen“ neue Anerkennung

 

M o s k a u -- Die historischen, altbewährten christlichen Kirchen der Welt haben sich für den Dialog mit den jungen, nichttraditionellen Kirchen geöffnet. Das bekundeten die Delegierten aus 72 Ländern, die sich vom 6. bis 9. November in Limuru bei Nairobi/Kenia zum ersten, größeren „Global Christian Forum“ versammelten. Die Zusammensetzung des Forums spiegelte die Verschiebung des christlichen Gewichts von der nördlichen zur südlichen Hemisphäre wieder – von den 245 zumeist hochrangigen Delegierten gehörten über 40 einer pfingstlerischen oder charisma­tischen Kirche an. Allein die evangelikale „World Evangelical Alliance“ (WEA) durfte 35 weitere Vertreter entsenden. Der Genfer "Weltrat der Kirchen" entsandte ganze sechs Delegierte. Vor Ort resümierte der WEA-Generalsekretär, der Kanadier Geoff Tunnicliffe (Markham/Onta­rio): „Das Global Christian Forum bietet uns einen neuen Tisch für den Dialog. Wir können nun mit aller Deutlichkeit sagen: Dieser Tisch gehört uns, und nicht ihnen.“

 

Es waren rund 15 Baptisten in Kenia dabei. Sechs von ihnen wurden vom "Baptistischen Weltbund" (BWA) entsandt. Neben dem alten (Denton Lotz) und dem neuen Generalsekretär (Neville Callam) sowie Regina Claas vom deutschen Bund gehörte der Moskauer Pastor Witali Wlasenko, Abteilungsleiter für kirchliche Außenbeziehungen bei der "Russischen Union der Evangeliums­christen-Baptisten" (RUECB), zur Delegation. Wlasenko war einer von zahlreichen Delegierten, die sich reserviert gegenüber dem Terminus „Ökumene“ äußerten. In Moskau meinte er „Wir redeten dort nicht von einer Ökumene. Der Weltrat der Kirchen hat anders ausgesehen als dieses Forum. Es war eine Begegnung bei der darüber gesprochen wurde, wie wir einander als Christen annehmen können. Natürlich gibt es große theologische und kulturelle Unterschiede, aber wir nennen uns doch Christen und wir wünschen den Frieden. Man darf einfach nicht jede interkonfessionelle Begegnung als ‚Ökumene’ abtun. Wir haben als Christen eine Menge Probleme vor uns: Aids und die islamistische Herausforderung, z.B.“

 

In Rußland ist die Russische Orthodoxe Kirche bemüht, gerade die zu verdrängen, die in Kenia gefeiert wurden – die aufstrebenden, nichttraditionellen Kirchen. Dennoch entsandte sie drei Vertreter zum Forum. Pastor Wlasenko berichtete: „Jeden Abend haben sich die Delegierten nach Region versammelt. Wir haben uns über unsere Differenzen unterhalten. Wir hatten sehr, sehr gute Gespräche.“ Der Baptist erzählte seinen orthodoxen Kollegen: „Wir wollen gar nicht Ihre Gegner sein, aber immer wieder gibt es bedauernswerte Vorfälle.“

 

Die drei orthodoxen Delegierten waren Wsewolod Chaplin, Igor Wyzhanov und Mihail Gundiaev, einem Neffen von Kyrill, dem Metropoliten von Smolensk und Kaliningrad. Kyrill gilt als ein Vertrauter russischer Baptisten. Pawel Okara, Präsident der pfingstlerischen „Russischen Kirche der Christen Evangelischen Glaubens“ war der fünfte Delegierte aus Rußland. Ukrainer und Weißrussen fehlten auf dem Forum.

 

Die Forumsbewegung, die bemüht ist mit allen Nichtmitgliedern des Genfer Weltrats der Kirchen ins Gespräch zu kommen, besteht seit 1998. Dem Globalforum in Limuru war eine Reihe von Regionalforen vorausgegangen. Nun soll im kommenden Frühling entschieden werden, in welcher Form dieses Gespräch auf breitester Basis fortgesetzt werden kann.

 

Baptisten gibt es in Rußland seit 140 Jahren. Sie halten sich für eine „traditionelle“ Glaubensrichtung. Ihre „engen Verwandten“, die Mennoniten, gibt es auf russischem Boden seit 220 Jahren.

 

Dr. William Yoder

Abteilung für kirchliche Außenbeziehungen der RUECB

Moskau, den 16. November 2007

 

Eine Presseerklärung der Russischen Union der Evangeliumschristen-Baptisten. Zur Veröffentlichung freigegeben. Meldung Nr. 07-45, 484 Wörter