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Katholiken wollen mit Baptisten zusammenarbeiten

Zusammenarbeit ohne das Verschweigen von Differenzen

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Das europäische Rußland hat einen neuen katholischen Erzbischof

 

M o s k a u -- “Gemeinsam mit Katholiken möchten wir Protestanten der russischen Nation und dem russischen Volk zur Ehre Gottes dienen. Aber wir werden das tun ohne daß wir unsere Differenzen verschweigen.” So lautete eine Stellungnahme von Witali Wlasenko (Moskau), Abteilungsleiter für kirchliche Außenbeziehungen bei der Russi­schen Union der Evangeliumschristen-Baptisten, nach Einführung des Italieners Paolo Pezzi als Römisch-Katholischen Erzbischofs der Moskauer Diözese am 27. Oktober. Vertreter der Orthodoxen, Lutheraner, Pfingstler und Baptisten gehörten zur Schar der – zumeist italienischen - Gäste, die dem Empfang nach Abschluß der feierlichen Messe beiwohnten. Zur Messe hatten sich über 1.000 Besucher in der Moskauer Kathedrale der Unbefleckten Empfängnis versammelt.

 

In einem Begrüßungsbrief, der dem 47-jährigen Erzbischof während des Empfangs überreicht wurde, schreibt RUECB-Präsident Juri Sipko (Moskau): “Durch die Annahme Ihres verantwortungsvollen Amtes zeigen Sie sich unserer Auffassung nach als einen Menschen, der der Schaffung und Entwicklung positiver Beziehungen zwischen den christlichen Konfessionen in Rußland verpflichtet ist. Ihre feste Haltung in Fragen der moralischen Werte und der Moral überhaupt verleiht uns Optimismus und Hoffnung.” Der Brief schließt mit dem Vorschlag, daß sich die beiden Kirchenführer zwecks Kennenlernens bald treffen.

 

Gespräche auf dem Empfang machten den protestantischen Wunsch nach der Schaffung gemeinsamer, katholisch-protestantischer Sozialprojekte deutlich. Obgleich keine katholisch-baptistische Projekte angeführt wurden, wies Pastor Konstantin Bendas (Moskau) von der “Vereinigten Russischen Union der Christen Evangelisch-Pfingstlerischen Glaubens” auf ein gemeinsames katholisch-pfingstlerisches Speisungsprogramm und eine gemeinsame Unterstützung von Kinderheimen im Raum Nowosibirsk hin. Pfingstler kooperieren mit der katholischen Caritas auch in einem Reha-Zentrum für Drogenabhängige in der Leningrader Region unweit von St. Petersburg.

 

Paolo Pezzi, der zuletzt als Leiter eines St. Petersburger Seminars diente, übernimmt sein Amt von dem beliebten und volksnahen, 61-jährigen Tadeusz Kondrusiewicz. Kondrusiewicz kehrt als Erzbischof der Diözese von Minsk und Mogilew in sein Geburtsland Belarus zurück. In seinem Abschiedsbesuch bei Juri Sipko am 10. Oktober hatte der scheidende Erzbischof einen starken Wunsch hinsichtlich der Schaffung gemeinsamer Sozialprojekte geäußert. Protestantische Kreise hoffen aber auch, daß die Einführung eines neuen Moskauer Erzbischofs der stockenden Beziehung zwischen der katholischen und der orthodoxen Kirche neuen Auftrieb verleiht.

 

Die Moskauer Diözese reicht von Kaliningrad/Königsberg im Westen bis Nizhni Nowgo­rod im Osten und schließt St. Petersburg und den russischen Norden mit ein. Die RUECB, die größte einheitliche, protestantische Kirche Rußlands, vertritt rund 80.000 erwachsene Mitglieder in 1.750 Ortsgemeinden und Gruppen.

 

Dr. William Yoder

Abteilung für kirchliche Außenbeziehungen der RUECB

Moskau, den 29. Oktober 2007

 

Eine Presseerklärung der Russischen Union der Evangeliumschristen-Baptisten. Zur Veröffentlichung freigegeben. Meldung Nr. 07-42, 375 Wörter