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Baptisten wollen eine starke Orthodoxie

Baptisten wünsche sich eine starke, positiv wirkende Orthodoxie

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Eine Zusammenstellung von Pressemeldungen der RUECB

 

M o s k a u -- „Es wäre sehr erfreulich, wenn sich die Russische Orthodoxe Kirche (ROK) als tatsächliche, geistliche Führerin unseres Landes etablieren würde, wenn sich ihre Autorität in der gnädigen und versöhnenden Macht der Liebe gründen würde.“ Dieser Satz stammt von einer Stellungnahme zum schulischen Religionsunterricht Anfang des Monats von dem Baptisten Wiktor Rjagusow, Leitendem Pastor (oder Bischof) für die Gebiete Samara und Uljanowsk (Wolga). Der Verfasser fuhr fort: „Doch stattdessen baut sie auf die Reichtümer an Bodenschätzen und Öl, auf die Symphonie zwischen weltlicher und geistlicher Herrschaft.“

 

Ähnliche Klagen sind zu vernehmen aus einem Runden Tisch von neun protestantischen Gruppen, die sich am 12. September erstmals im Gebiet Tuwa/ Ostsibirien versammelten, um ihre Beziehungen zum Staat zu erörtern. Vertreter der Region und der ROK blieben der Versammlung fern. Ein Paper des Runden Tisches rügt: „Niemand in den europäischen Staaten, in denen die Orthodoxie im Vergleich zum Protestantismus eine kleine Minderheit bildet, würde es sich erlauben, die Orthodoxen als `Sekte´ zu diffamieren.“ Religionshistoriker im Kreise wiesen darauf hin, daß es baptistische Übersiedler waren, die Anfang des 20. Jahrhunderts den christlichen Glauben erstmals in diese abgelegene Gegend brachten.

 

Doch manchmal finden sich die Kirchen auf der gleichen Seite wieder. Ein Gesetzesentwurf der Moskauer Staatsduma vom 14. März 2007 hatte sowohl orthodoxe wie protestantische Proteste hervorgerufen. Darin hatte die Kommune die „religiöse Agitation“ auf öffentlichen Plätzen verbieten wollen. Der Pressedienst der Russischen Union der Evangeliumschristen-Baptisten (RUECB) schreibt, dieser Artikel 3.8. habe die Straßenevangelisation zu einem öffentlichen Ärgernis wie Bettelei oder Prostitution herabgestuft.

 

Darauf habe es Anfang Juli einen Brief von RUECB-Präsidenten Juri Sipko an die Stadt gegeben, in dem er um Klärung bat. Der Brief wies darauf hin, daß eine derartige Anordnung internationalen Normen hinsichtlich der Glaubens- und Redefreiheit widerspricht. In einem Brief an Sipko Anfang September teilen die Kommunalpolitiker nun mit, daß die „religiöse Agitation“ aus dem Artikel gestrichen worden ist.

 

Trotz aller orthodoxen Fortschritte etwa im Bereich des Religiounsunterrichts in den Schulen resümiert Pastor Witali Wlasenko, Leiter der Abteilung für kirchliche Außenbeziehungen bei der RUECB: „Wir dürfen die Flinte nicht voreilig ins Korn werfen. In Rußland ist der Kampf um die glaubensoffene, multikonfessionelle Gesellschaft noch nicht verloren. Das Gespräch mit der Orthodoxie ist noch nicht zuende.“

 

Hinsichtlich der Größenordnungen, auf die der Runde Tisch sich berief: Der in Falls Church/USA ansässige Baptistische Weltbund (BWA) vertritt 38 Millionen Baptisten; überhaupt gibt es rund 100 Millionen Baptisten auf dem Globus. Das macht sie zur größten protestantischen Konfession der Welt.

 

Dr. William Yoder

Abteilung für kirchliche Außenbeziehungen der RUECB

Moskau, den 17. September 2007

 

Eine Presseerklärung der Russischen Union der Evangeliumschristen-Baptisten. Zur Veröffentlichung freigegeben. Meldung Nr. 07-35, 390 Wörter