Die wortlose Verkündigung
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Eine neue Suppenküche öffnet ihre Tore in Moskau
M o s k a u – Einst verfügte die Moscow Protestant Chaplaincy (MPC) über vier Suppenküchen für Bedürftige. Danach gab es nur eine. Seit der festlichen Eröffnung einer neuen Küche am 10. September gibt es wieder zwei. Pastor Robert Bronkema von der MPC erläutert: “Wir begannen mit dem Suppenküchendienst im Jahre 1991, doch bald verschoben wir das Hauptgewicht auf die Unterstützung der Moskauer Minderheiten. Viele Ressourcen hatten wir auf die Begleitung von Menschen farbiger Hautfarbe verlagert. Wir meinen, daß wir nun in der Lage sind, uns auf beide Zielrichtungen zu konzentrieren.“
Die ursprüngliche Suppenküche, die sich weit abgelegen in der Mosfilmofskaja Uliza befindet, speist weiterhin 200 Menschen an Wochentagen. Die neue Küche – sie wurde schon einmal von der MPC beansprucht – wurde wegen ihrer günstigen Lage sehr dicht an der Metrostation Kusnetskii Most gewählt. Die wiedereröffnete Küche hat die Absicht, nur Mütter mit Kindern zu versorgen. Neunzig Mütter und Kinder sind bereits eingetragen, doch die vorhandenen Gelder und Freiwilligen reichen nur für 50.
Nicht alle Wünsche gingen bereits in Erfüllung. MPC-Mitarbeiterin Viktoria Spieth hält Lebensmittelpakete für einen besonders hilfreichen Weg. Sie sagt: „Es ist ein großer Aufwand für Mütter mit Kindern, jeden Tag hierher zu kommen, um essen zu können.“
Hauptsponsoren für dieses neue Vorhaben sind die Moskauer “International Women´s Club“ sowie die deutsche Botschaft und die MPC. Zu den gelegentlichen Spendern zählen die kanadische Botschaft und die Anglo-Amerikanische Schule.
Kirchlicherseits ist das soziale Projekt wahrhaftig multikonfessionell. Katholische, orthodoxe und protestantische Vertreter waren zur Eröffnung erschienen. Die Stadtverwaltung und der Sozialdienst der Russischen Orthodoxie versorgen die Suppenküche mit Namen. Es gibt deshalb wenig Spielraum für die Aufnahme anderer Bedürftiger. Doch Pastor Bronkema, ein Presbyterianer, beeilt sich hinzuzufügen: „Eigentlichen stehen uns alle Grenzen offen. Wir machen eben so viel wie unsere Ressourcen (an Geld und Freiwillige) erlauben.“
Bronkema betont, daß die MPC, die 1962 für englischsprachige Diplomaten- und Geschäftskreise geschaffen worden ist, der Zusammenarbeit mit russischen Baptistengemeinden sehr aufgeschlossen gegenüberstehtt. Pastor Ruwim Woloschin, der in der Moskauer Baptistenzentrale für die diakonische Arbeit verantwortlich ist, hat bereits Interesse am Zustandekommen gemeinsamer Projekte bekundet. Die MPC wird von einer Koalition lutherischer, reformierter, methodistischer und baptistischer Kirchen getragen. Die in Valley Forge/Pennsylvania beheimatete „American Baptist Churches“ sind seit langem involviert. Ein Interimspastor jüngsten Datums war Charles Mercer gemeinsam mit seiner Frau Marie. Sie gehören gerade dieser Kirche an.
Warum sich diakonisch engagieren? Ohne zu zögern antwortet der US-Amerikaner Bronkema: „Das ist ein äußerst natürliche Folge unseres Glaubens. Und das tun wir aus Liebe – nicht aus Furcht. Anders können wir gar nicht. Franz von Assisi sagte einmal: ´Ich nutze jede Gelegenheit, das Evangelium zu verkündigen. Manchmal benutze ich auch Wörter.´“
Die MPC halt ihren englischsprachigen Gottesdienst sonntags um 15 Uhr in der „St. Andrews Anglican Church“ in der Wosniesenski pereulok 8. Die Gemeinde verfügt über eine eigene Webseite: “www.moscowprotestantchaplaincy.org”. Robert Bronkema ist zu erreichen über: “BBronkema@cs.com”.
Dr. William Yoder
Abteilung für kirchliche Außenbeziehungen der RUECB
Moskau, den 14. September 2007
Eine Presseerklärung der Russischen Union der Evangeliumschristen-Baptisten. Zur Veröffentlichung freigegeben. Meldung Nr. 34, 464 Wörter