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Zweites Spitzengespräch zwischen Orthodoxen und Baptisten in Moskau

Gemeinsam für den Schutz traditioneller, religiöser Minderheiten

 

M o s k a u – Ein gemeinsames Kommunique der russischen Orthodoxen und Baptisten zählt „Fürsorge für die nationalen und traditionellen, religiösen Minderheiten“ zu den Werten, die alle Christen Rußlands zu vertreten hätten. So verlautete es nach einem zweiten Spitzengespräch zwischen der Russischen Orthodoxen Kirche und der Russischen Union der Evangeliumschristen-Baptisten (RUECB) im orthodoxen Moskauer Pilgerzentrum am 20. Dezember. Baptisten zählen zu diesen „traditionellen, religiösen Minderheiten“. Mit Berufung auf die Menschenrechte ruft das Dokument ebenfalls zum „Widerstand gegen Verbrechen aus religiösen oder nationalistischen Gründen“ auf. Gewisse Werte sollten kirchlicherseits auch gegen die Vorhaltungen der „politischen Korrektheit“ verteidigt werden. Das Schreiben verweist auf die gemeinsame Leidenszeit im Kommunismus.

 

Das Gespräch, das unter der Gesamtüberschrift: „Die Richtigkeit der traditionellen christlichen Werte und die Freiheit des Gewissens“ stattfand, wohnten jeweils 20 Vertreter der beiden Kirchen bei. Die Delegationen wurden von Kyrill, Metropolit von Smolensk und Kaliningrad, und Juri Sipko (Moskau), Generalsekretär der RUECB, angeführt. Die Vortragenden auf baptistischer Seite waren Sipko, Michael Iwanow (Moskau), Leiter der Abteilung für Theologie und Katechetik, und der Jurist Alexander Ptschelinzew (Moskau) Redakteur der Zeitschrift „Religion und Recht“.

 

Bei der Fortsetzung des Gesprächs am Nachmittag waren die Theologen fast unter sich. Pastor Witali Wlasenko (Moskau), neuer Beauftragter für die Außenbeziehungen der RUECB, berichtet, daß diese zweite, vertraulichere Runde von einer herzlichen, mit Humor gespickten Atmosphäre gekennzeichnet war. Zu dieser guten Stimmung trug nicht zuletzt der Metropolit selbst bei.

 

Das Dokument endet mit der Empfehlung, das begonne Gespräch fortzusetzen. Das dritte Gipfelgespräch ist schon für Feburar 2007 vorgesehen. Das erste Gespräch fand im April 2004 statt.

 

Dr. William Yoder

Moskau, den 22. Dezember 2006

 

Eine Presseerklärung der Russischen Union der Evangeliumschristen-Baptisten. Zur Veröffentlichung freigegeben. Meldung Nr. 07-1, 253 Wörter